Wir helfen gerne weiter!

Wie lautet deine Frage?

Energie sparen nachhaltig Reisen
Reisen & Lifestyle

Nachhaltig unterwegs

Reisen & Lifestyle Nachhaltig unterwegs

Wertvolle Tipps zum Energiesparen im Reisemobil oder Wohnwagen!

Wenn du mobil unterwegs bist, solltest du deinen Energieverbrauch stets gut im Blick behalten: aus Gründen der Nachhaltigkeit ebenso wie aufgrund begrenzter Kapazitäten und hoher Kosten. In unseren eigenen vier Wänden denken wir oftmals nicht über den Fußabdruck nach, den wir in puncto Energieverbrauch im Laufe eines Tages hinterlassen: von der Kaffeemaschine, der Dusche, dem Föhn, der elektrischen Zahnbürste und dem Rasierapparat über den Kühlschrank, die Heizung, die Innenbeleuchtung, die Waschmaschine bis hin zum Smartphone, dem Backofen und dem TV-Gerät.

Die in den letzten Monaten stark gestiegenen Strom- und Gaspreise haben vielerorts zum Nachdenken angeregt: Wie viel Energie verbrauchen meine Geräte eigentlich, und wie kann ich Strom oder Gas einsparen?

Erprobte Caravaning-Fans sind hier klar im Vorteil: Sie müssen sich auf Reisen gezwungenermaßen mit ihrem Energiebedarf auseinandersetzen, da die Ressourcen begrenzt sind. Wer in seinem Reisemobil oder Wohnwagen gedankenlos mehrere Geräte zeitgleich nutzt, steht unter Umständen plötzlich ohne Strom da, weil die Batterien leer sind oder das Stromlimit des Campingplatzes überschritten wurde. Die meisten Campingplätze bieten eine ausreichende Stromversorgung an, die in Form einer Pauschale verrechnet wird. Einige Campingplätze rechnen den Strom allerdings auch nach Bedarf ab oder stellen nur ein bestimmtes Maximallimit zur Verfügung (z. B. 10 Ampere). Wird das Maximallimit überschritten, wird die Stromzufuhr unterbrochen und du stehst plötzlich im Dunkeln – das muss nicht sein.

Um solch eine Situation zu vermeiden, haben wir ein paar wertvolle Tipps & Tricks für dich zusammengestellt, wie du nachhaltig unterwegs bist:

Generell gilt: Bringe mehr Achtsamkeit in deinen alltäglichen Energieverbrauch, egal, ob du unterwegs oder zu Hause bist.

Informiere dich vorab über vorhandene Energiequellen ebenso wie über deinen individuellen Energiebedarf und den Leistungsbedarf deiner Campinggeräte.

Vorhandene Energiequellen im Reisemobil oder Wohnwagen

Wenn du mobil unterwegs bist, brauchst du vor allem eins: ausreichend Strom, um deinen Kühlschrank in Betrieb zu halten und warmes Wasser aufzubereiten, aber auch für die Beleuchtung im Innenraum, die Heizung oder Klimaanlage und für alle elektronischen Geräte, die du unterwegs nutzen möchtest. Auch wenn einige Geräte ebenso mit Gas betrieben werden können, ist Strom doch ein notwendiger Hauptlieferant für die Bordelektronik. Das gängigste Transportmittel für Flüssiggas im Caravan oder Reisemobil sind Stahl- oder Aluminiumflaschen, die an den meisten Campingplätzen erworben und ausgetauscht werden können (außerdem auch in Baumärkten oder an Tankstellen). 

Stromversorgung im Reisemobil

Die meisten modernen Wohnmobile verfügen über zwei Stromkreise: einen mit 230 Volt Wechselspannung sowie einen mit 12 Volt Gleichspannung.

Batteriestrom

Der 12 Volt Stromkreis speist sich direkt aus der Bordbatterie, die in den meisten Fahrzeugen für die Stromversorgung im Wohnraum verantwortlich ist (z. B. für den Kühlschrank, die Innenbeleuchtung und die Wasserpumpe). Diese Steckdosen funktionieren also auch, wenn dein Wohnmobil nicht am Landstrom angeschlossen ist.

Da die Kapazität herkömmlicher Bordbatterien begrenzt ist, müssen sie regelmäßig aufgeladen werden. Moderne Batterietypen wie Lithium-Batterien verfügen zwar über ein höheres Speichervolumen und schnellere Ladezeiten als konventionelle Batterien (größtenteils vom Typ AGM, Gel oder Flüssigsäure), die in den meisten Wohnmobilen ab Werk verbaut werden – dennoch reicht die Kapazität meist nur bedingt aus, um deinen durchschnittlichen Energiebedarf pro Tag zu decken (insbesondere, wenn mehrere Personen unterschiedliche Geräte zeitgleich nutzen). Eine gängige Alternative ist eine Lithium-Power-Unit, die in Kombination mit der Bordbatterie genutzt wird.

Für das Aufladen deiner Batterien gibt es mehrere Möglichkeiten: über die Lichtmaschine bei laufendem Motor, einen Landstromanschluss, eine zusätzliche Brennstoffzelle, ein Stromaggregat oder eine Solaranlage.

Das automatische Laden der Bordbatterie über die Lichtmaschine erfolgt während der Fahrt. Wer für längere Zeit an einem festen Platz steht und keine oder nur kurze Fahrten zwischendrin einplant, sollte sich keinesfalls auf das automatische Laden der Bordbatterie verlassen. Hinzu kommt, dass man die Bordbatterie nicht „komplett leer“ laufen lassen darf, da dies der Haltbarkeit der Batterie enorm schaden würde. Zudem ist überwiegend auch noch die Starterbatterie an die Bordbatterie gekoppelt, die immer zuerst geladen wird, damit dein Motor auch bei geringem Batteriestand anspringt.

Sorge also dafür, dass du deine Batterien regelmäßig über einen Landstromanschluss (z. B. auf einem Campingplatz) aufladen kannst oder dass für ausreichend alternative Stromquellen gesorgt ist.

Landstrom

Neben dem 12 Volt Batteriestrom verfügt dein Wohnmobil oder Wohnwagen auch über gewöhnliche Steckdosen, wie du sie von zu Hause kennst. Diese werden mit einer Netzspannung von 230 Volt Wechselspannung gespeist und funktionieren nur, wenn dein Campingfahrzeug an den Landstrom angeschlossen ist. Die meisten elektronischen Geräte wie Föhn, Kaffeemaschine oder Laptop funktionieren mit einer 230 Volt Wechselspannung.

Wer diese Geräte auch ohne Landstromanschluss nutzen möchte, kann einen Wechselrichter in seinen Stromkreis einbauen, der die niedrigere 12 V Gleichspannung aus der Bordbatterie in 230 V Wechselspannung umwandelt. Dann lassen sich zwar auch elektronische Geräte autark nutzen, allerdings benötigen Wechselrichter sehr viel Energie: Der Stromverbrauch deines Fahrzeugs erhöht sich durch die Nutzung um ca. 15 - 20 %.  

Stromspar-Tipp Nr. 1: Netzteil statt Wechselrichter

Besorge dir vor deiner Reise für deine elektronischen Geräte passende Netzteile, die du mit 12 V betreiben kannst, damit du auf den Einbau eines Wechselrichters verzichten kannst.

Stromspar-Tipp Nr. 2: Nutze spezielle Geräte, die auf den Campingbedarf zugeschnitten sind

Gewöhnliche Haushaltsgeräte verbrauchen oft wesentlich mehr Strom als speziell für den Campingbedarf entwickelte Geräte. Da Campingplätze oft nur über ein gering abgesichertes Stromnetz verfügen (üblicherweise mit 10A oder im besten Fall 16A), kann schon ein handelsüblicher Wasserkocher, eine Kaffeemaschine oder ein Föhn die Sicherung des Campingplatzes lahmlegen (eine durchschnittliche Senseo Kaffeemaschine benötigt 1.400 Watt oder 6 Ampere die Stunde!). Es gibt aber eine große Auswahl an 230-V-Geräten, die eine niedrige Anlaufspannung haben.

Stromspar-Tipp Nr. 3: Stromlose oder akkubetriebene Alternativen

Überlege dir vorab, auf welche elektronischen Geräte du unterwegs verzichten kannst oder ob es Geräte gibt, die du durch stromlose oder akkubetriebene Alternativen ersetzen kannst.

Deine Zähne lassen sich zum Beispiel auch wunderbar mit der Handzahnbürste reinigen und für ein paar Wochen tut es vielleicht auch die gute alte Nassrasur. Akkubetriebene Geräte wie Bluetooth-Boxen oder einen Handstaubsauger kannst du bequem vor deiner Reise aufladen und unterwegs sparsam nutzen.

Es gibt zudem einige Haushaltsgeräte, wie Toaster oder Kaffeemaschinen, die ohne Strom laufen.

Stromspar-Tipp Nr. 4: Nutze deine Hauptverbraucher nicht im Dauereinsatz

Kühlschränke, Warmwasserpumpen, Elektroheizungen und Klimaanlagen sind echte Stromfresser und sollten daher nur temporär in Betrieb genommen werden. Du kannst deine Lebensmittel während der Fahrt zum Beispiel mit einer Kühlbox kühlen, oder die Warmwassertherme erst nachmittags aktivieren, wenn du abends warm duschen möchtest.

Statt Klimaanlage tut es vielleicht auch ein schattiges Plätzchen, außerdem kannst du das unnötige Aufheizen des Innenraums über Sonnenschutzmatten oder Hüllen für die Fenster verhindern. Auch Markisen und Vorzelte oder praktische Sonnensegel spenden Schatten und sorgen im Sommer für angenehme Temperaturen. Werde hier gerne ein bisschen kreativ, um deinen Energieverbrauch gering zu halten!

Stromspar-Tipp Nr. 5: Grillen statt Kochen

Gönne deinem Herd öfter einmal eine Pause, und nutze einen herkömmlichen Holzkohlegrill oder einen speziellen Gasgrill für die Zubereitung deiner Mahlzeit. Auf unserem Blog findest du wertvolle Tipps für deinen nächsten Grillabend.

Stromspar-Tipp Nr. 6: Verwende LED-Leuchtmittel 

LED-Leuchtmittel verbrauchen ca. 75 % weniger Strom als herkömmliche Halogenlampen, und sind aufgrund ihrer längeren Haltbarkeit langfristig sogar günstiger.  

Wie hoch ist mein individueller Energiebedarf?

Um deinen eigenen Stromverbrauch im Wohnmobil zu berechnen, solltest du die Leistungswerte deiner Verbraucher kennen. Diese sind üblicherweise auf den Geräten angegeben, entweder in der Einheit Ampere (A) oder Watt.

Mit einer einfachen Faustformel lässt sich der Strom grob berechnen: 
Leistung (Watt W) / Spannung (Volt V) = Strom (Ampere A)

Je nach Stromquelle ist die Spannung zum Beispiel 12 Volt (Batteriestrom) oder 230 Volt (Netzstrom).

Um deinen tatsächlichen Stromverbrauch zu ermitteln, kannst du den Strom mit der Dauer des Betriebs des jeweiligen Verbrauchers multiplizieren:
Strom (Ampere A) * Zeit (Stunden h) = Stromverbrauch (Amperestunden Ah)


Ein kleines Beispiel:

Der Kühlschrank ist ein wesentlicher Verbraucher im Campingurlaub.

Ein moderner Kompressor-Kühlschrank hat eine Leistungsaufnahme von 0,51 kWh in 24 Stunden. Bei einer durchschnittlichen 12 V Batteriespannung ergibt sich eine Stromstärke von ca. 42 Ah. Läuft der Kühlschrank den ganzen Tag durch, wird es auf manchem Campingplatz knapp – besonders, wenn nebenbei noch die Wasserpumpe arbeitet, der Ventilator läuft und die Kaffeemaschine in Betrieb ist.

Alternative Stromquellen

Wenn du überwiegend autark unterwegs sein möchtest, also unabhängig vom Landstrom, solltest du dich vor deiner Reise über die Möglichkeiten zur zusätzlichen Stromversorgung informieren, z. B. über eine Solaranlage, ein Stromaggregat oder eine Brennstoffzelle.

Mit der Installation einer Solaranlage nutzt du die natürliche Sonnenenergie für zusätzliche Stromzufuhr, daher ist diese Variante wesentlich nachhaltiger als z. B. ein Stromaggregat, das mit Gas, Benzin oder Diesel betrieben wird. Auch eine Brennstoffzelle, die auf chemischem Wege Strom erzeugt, kann als unterstützender Stromlieferant dienen. Dennoch ist die Leistung auch hier begrenzt und die Anschaffung bzw. Installation mit Kosten verbunden.

Generell gilt: Passe die Art deiner Energieversorgung an deinen individuellen Bedarf an

Bei der Wahl der für dich passenden Variante zur Energieversorgung solltest du zwischen folgenden Faktoren abwägen: deinem individuellen Bedarf, der Stromspeicherkapazität des jeweiligen Geräts, zusätzlich anfallenden Kosten und der Nachhaltigkeit deiner Energieerzeugung.

Wie du siehst, ist beim Thema Nachhaltigkeit deine ganze Aufmerksamkeit und Kreativität gefragt. Unsere kompetenten InterCaravaning Fachhändler unterstützen dich gerne mit einer individuellen Beratung und freuen sich über deinen Besuch. Außerdem freuen wir uns wie immer auf deine Kommentare, Anregungen und Erfahrungsberichte auf unserer Facebook-Seite.

Die passenden Produkte finden Sie im InterCaravaning Online-Shop

Die passende Ausrüstung finden

Entdecken Sie eine riesige Auswahl an Camping-, Garten- und Outdoor-Artikeln im InterCaravaning Online Shop!

Jetzt stöbern