NÜTZLICHES UND WISSENSWERTES RUND UM CARAVANING
Tipps für Reisen mit Kindern
Nachwuchs bringt einiges durcheinander, nicht zuletzt die Art und Weise wie wir Urlaub machen. Denn kräftezehrende und nervenaufreibende Langstreckenflüge sind mit einem Kleinkind gleich doppelt so anstrengend, Hotels oft nicht flexibel genug. Das Kind darf nicht laut sein, sich nicht ungehindert frei bewegen, es gibt wenige Möglichkeiten, Kindernahrung zu verstauen oder mal eben schnell zuzubereiten und das heimelig-gemütliche Gefühl geht auch verloren – und sei es auch nur, weil ein Frühstück im Schlafanzug ausfällt. Viel entspannter ist der Kinderurlaub in den eigenen mobilen vier Wänden – vorausgesetzt Sie kennen und beherzigen die wichtigsten Tipps:

Den richtigen Campingplatz heraussuchen
Geschmäcker sind verschieden. Fast nirgendwo tritt das so deutlich zu Tage wie im Urlaub – oder in der Vorbereitung darauf. Während manch einer sich am Wohlsten fühlt, wenn er sich einfach nur zurückzulehnen und zu entspannen braucht, möchte manch anderer authentische Natur, Abenteuer und Abwechslung. Überlegen Sie sich also im Vorfeld gut, womit Sie und Ihre Kleinen am besten bedient sind. Ein Komfort-Campingplatz mit Indoor-Spielhalle, Poollandschaft und Wellness-Bereich, ein Naturcampingplatz oder vielleicht Wildcampen in Skandinavien?
Insbesondere wenn der Nachwuchs noch klein ist, empfehlen wir die Komfort-Variante. Hier ist die nötige Infrastruktur vorhanden, Sie können Ihr Kind vielleicht auch mal ein bis zwei Stunden aus den Augen lassen und ein wenig Qualitytime mit dem Partner oder ganz allein verbringen und ganz ohne Stress Campingluft schnuppern.
Planen mit Pausen und Unterhaltung
Jeder Urlaub beginnt mit einer Autofahrt. Und damit der Urlaub hier auch wirklich schon anfängt und nicht erst, wenn Sie vollkommen abgekämpft am Campingplatz ankommen, sollten Sie auch die Fahrt bereits ein wenig planen und so kinderfreundlich wie möglich gestalten. Mit der richtigen Unterhaltung kommen Sie spielerisch und entspannt ans Ziel:
- Ich sehe was, das du nicht siehst: Der Klassiker unter den Autofahrtspielen: Eine Person sucht sich einen Gegenstand aus (bei der Auto-Edition am besten einen Gegenstand im Auto, es sei denn Sie und Ihr Kind sind richtig flott) und nennt die Farbe im bekannten Muster: „Ich sehe was, das du nicht siehst und das ist grün.“ Die anderen Mitspieler raten, um was es sind handelt. Der Gewinner ist als nächstes dran.
- Nummernschildraten: Ist ihr Kind bereits ein wenig älter, können Sie mit ihm Nummernschilder raten. Aus welcher Stadt kommt zum Beispiel „HB“ oder „UN“? Für jedes richtig erratene Nummernschild gibt es einen Keks, ein Fruchtgummi, usw.
- UNO, Mau Mau, Quartett: Diese Spiele sollten Sie im Urlaub sowieso im Gepäck haben. Halten Sie sie für lange Fahrten griffbereit.
Wer die Bespaßung der Kleinen (und kleinen Großen) nicht im Alleingang übernehmen möchte, kann einen Teil der Arbeit auch an Hörbücher und Hörspiele auslagern. Einfach mal im App-Store stöbern, viele Apps bieten ausgewählte Hörbücher kostenlos oder eine nahezu unbegrenzte Auswahl für einen geringen Monatsbeitrag an. Da kommt keine Langeweile auf.
Zu guter Letzt sind Pausen für eine entspannte Fahrt wichtig. Damit sich Ihre Kinder nach langer Fahrt und langem Sitzen ausreichend bewegen, können Sie z.B. einen Gummitwist oder Springseil etc. mitnehmen. Empfehlenswert ist an Rastplätzen Station zu machen, wo auch ein Spielplatz vorhanden ist. Dort können sich die Kinder dann austoben und schlafen womöglich bei der Weiterfahrt ein.
Packliste für den Urlaub mit Kindern?
Beim Beladen des Wohnmobils oder Wohnwagens gilt die Regel: Weniger mehr. Wenn aber Kinder hinzukommen, gibt es einfach ein paar essenzielle Dinge, die mit an Bord sein sollten. Damit Sie im Packstress keins davon vergessen, habe wir sie übersichtlich für Sie aufgelistet:
- Kindertragesysteme: Sie sind leidenschaftliche Wanderer, aber die Beine Ihres Kindes sind noch ein bisschen zu kurz, um mithalten zu können? Viele Hersteller bieten Kindertragesysteme speziell für Wanderungen oder längere Fußmärsche an. Diese sind sowohl rückenschonend für den Erwachsenen als auch ergonomisch passend für das Kind. Auf Städtetrips unbedingt an den Buggy denken. Dann können die Erwachsenen auch mal in Ruhe einen Kaffee trinken, während das Kind schläft.
- Beim Camping sind Sie viel draußen unterwegs, bei gutem Wetter also auch viel in der Sonne. Denken Sie also an ausreichend hohen Sonnenschutz, Sonnenhut und Sonnenbrille.
- Praktische Kleidung: Auf dem Campingplatz ist immer Action – die kann schon mal zu Lasten der Kleidung gehen. Setzen Sie hier also auf robuste Materialien und geben Sie Praktikabilität den Vorzug vor Schönheit. Trecking-Sandalen am Kinderfuß mögen vielleicht weniger niedlich sein, aber sie halten Wasser ebenso gut aus wie Schlamm. Und Grasflecken sind auch leichter zu verzeihen, wenn sie sich nicht auf dem neuen Sonntagskleid befinden.
- Regenkleidung inklusive Gummistiefel verschönert auch den ein oder anderen grauen Tag
- Reiseapotheke mit kinderfreundlichen Medikamenten
- Robuste Spielsachen für draußen
- Ggf. kleines Planschbecken
- Kinderreisepass
- Kinder-U-Heft mit den Kontaktdaten des Kinderarztes
Bei der Orientierung helfen
Ein Campingplatz kann aus Kinderaugen ganz schön verwirrend sein, denn anders als in der Heimat sehen die „Häuser“ hier doch alle sehr ähnlich aus. Damit Ihr Kind sich nicht verläuft, bietet sich eine Erkundungstour über den Platz an. Besprechen Sie mit Ihrem Kind Orientierungspunkte auf dem Platz und zeigen Sie Spielgrenzen auf, bis zu denen sich Ihr Kind auch ohne Begleitung bewegen darf.
Ruhigen und schattigen Stellplatz wählen
In der Nähe des Restaurants oder mitten auf freier Fläche zu parken, ist mit Kindern keine gute Idee. Denn in einem aufgeheizten Wohnmobil oder Wohnwagen fällt der Mittagsschlaf noch schwerer. Im Restaurant ist insbesondere abends oft noch lange Stunden Betrieb. Hier ein Kind zur Ruhe zu bringen ist eine ganz besondere Herausforderung, die Sie anderen überlassen sollten.