Nützliches und wissenswertes rund um Caravaning
Tipps für Einsteiger
Du startest demnächst in den ersten Urlaub mit dem eigenen Wohnmobil oder Wohnwagen? Du spielst mit dem Gedanken, einen Caravan zu mieten, um die schönste Urlaubsform einmal hautnah kennenzulernen? Dann hast du sicherlich viele Fragen rund um Fahrzeugtypen, Routen, Stellplätze und vieles mehr! Wir helfen dir durch den Camping-Dschungel und erklären in unseren Tipps für Einsteiger, worauf du achten musst, um deinen Urlaub richtig genießen können.
Der richtige Führerschein
Personen, die ihren Führerschein der Klasse 3 vor 1999 erworben haben, dürfen nahezu jedes Wohnmobil lenken und jeden Wohnwagen ziehen. Das beinhaltet Wohnmobile bis 7,5 t zulässiges Gesamgewicht (zGG) und Wohnmobil- oder Pkw-Caravan-Gespanne bis 18,5 t (Zuggesamtgewicht). Dies gilt jedoch nur bis zum 50. Lebensjahr, dann sinkt das Zuggesamtgewicht auf 12 t. Wer dennoch weiterhin Gespanne bis 18,5 t bewegen möchte, muss einen neuen Führerschein beantragen und die Klasse CE 79 eintragen lassen. Anschließend ist alle fünf Jahre eine ärztliche Untersuchung erforderlich.
Wer nach 1999 einen Führerschein der Klasse B erworben hat, darf nur Fahrzeuge mit einer Gesamtmasse von 3,5 t lenken. Die Hersteller sind jedoch darauf eingestellt und bieten zahlreiche komfortable und großzügig ausgestattete Wohnmobile an, die mit einem B-Führerschein gefahren werden dürfen. Für größere Wohnmobile bis 7,5 t zGG wird ein Lkw-Führerschein der Klasse C1 benötigt. Entsprechend gilt für Fahrzeuge über 3,5 t das Tempolimit 100 sowie das Überholverbot für Lastkraftwagen.
Für Gespann-Fahrer gibt es seit Januar 2013 den B96-Führerschein. Mit dieser Erweiterung dürfen Inhaber der Führerscheinklasse B Pkw-Anhänger-Kombinationen bis 4,25 t steuern. Nach einer eintägigen Schulung kann so ein Großteil der auf dem Markt verfügbaren Wohnwagen bewegt werden. Eine Prüfung ist nicht nötig und der B96-Führerschein ist deutlich günstiger als die Fahrerlaubnis BE. Doch Vorsicht: Eine Berechtigung ersetzt nicht die Praxis. Bevor es auf große Fahrt geht, sollten erst einmal ein paar Proberunden gedreht werden, um sich mit dem Fahrverhalten eines Gespanns oder Wohnmobils vertraut zu machen. Beim InterCaravaning Fachhändler gibt es eine ausführliche Einweisung.
Campingplatz oder Stellplatz
Während Campingplätze heutzutage jede Menge Annehmlichkeiten bieten, wie zum Beispiel Duschräume, Restaurants, Strom,- und Wasseranschluss, manchmal sogar ganze Badelandschaften oder Indoor-Spielplätze, kommen Stellplätze rustikaler daher. Sie befinden sich meist in ruhigen Wohngebieten oder auf abseits gelegenen Parkplätzen und dienen eher kürzeren Aufenthalten. Gerade für Einsteiger sind die voll ausgestatteten Campingplätze die bessere Wahl. Hier findest du auch schnell helfende Hände, falls überraschende Problemchen auftreten.
Ausstattung für dein Wohnmobil oder Wohnwagen
Du startest zu deinem Camping-Ausflug und weißt noch gar nicht, was auf dich zukommt? Oder du mietest demnächst ein Wohnmobil oder Wohnwagen und willst dir bereits einen Überblick verschaffen, was noch gekauft werden muss? Wir wollen dir mit unseren praktischen und übersichtlichen Checklisten einen Leitfaden an die Hand geben. Außerdem stehen dir die Mitarbeiter in den Zubehör-Shops unserer Fachhändler gerne bei Fragen zur Verfügung. Ob Ersatzteile, Geschenke oder dringend benötigte Adapter, Kabel etc. – hier ist für jedes Camperherz etwas dabei!
Alternativ kannst du auch in aller Ruhe im InterCaravaning Online-Shop Kategorien wie Campingmöbel, Elektronik, Ersatzteile, Kühlung, Sanitär u.v.m. durchstöbern.
Für Schlechtwettertage planen
Du ersparst dir und deinen Mitreisenden ein böses Erwachen an einem grauen Regentag, wenn du dir bereits im Vorhinein Alternativpläne für mieses Wetter überlegt hast. Denn so schön die Wohnwagen und -mobile auch sind, mehrere Tage am Stück darin „eingesperrt“ zu sein, ist nicht sehr spaßig. Dir machen Regenwanderungen und Fußballspielen im Schlamm nichts aus? Perfekt! Andernfalls recherchiere im Vorfeld, welche Angebote es auf deinem Campingplatz oder in der näheren Umgebung gibt.
Dein Fahrzeug versichern
Genau wie dein Auto benötigt natürlich auch dein Wohnmobil eine passende Haftpflicht. Und auch den Caravan sollten Sie nicht ohne Schutz anhängen, selbst wenn die Wohnwagen nicht eigenständig motorisiert sind. Denn für Wohnmobile und Caravans ist eine Haftpflichtversicherung ebenso gesetzlich vorgeschrieben wie für den PKW.
Routenplanung und Ziele definieren
Egal, ob du deine Route durch Süddeutschland planst oder eine Tour in Frankreich – z.B. in der Bretagne – ansteht, du solltest dir vorher einige Gedanken zum Ablauf machen. Wenn du dir ein Fahrzeug mietest, kümmerst du dich am besten frühzeitig um die Buchung, startest du hingegen spontan mit dem eigenen Reisemobil gen Süden, ist es hilfreich, die Ferienzeiten und Witterungsbedingungen zu berücksichtigen. Auch ist der spontane Aufenthalt auf dem Top-Campingplatz am Meer in der Hauptsaison nicht immer gesichert.
Einen guten Eindruck von der Urlauberdichte erhältst du bereits beim Blick auf die europäischen Ferienzeiten (z.B. bei schulferien.org). Solltest du also zur Hauptsaison eine Tour planen, wirst du einige Stellplätze im Voraus reservieren müssen. Willst du es lieber spontan machen, empfehlen sich alternative Routen oder der Urlaub sollte in die Nebensaison verlegt werden.
Wer mit Wohnmobil oder Wohnwagen reist, lebt gerne nach dem Motto „der Weg ist das Ziel“. In diesem Sinne bietet unser Partner ferienstrassen.info genau das Richtige für dich! Mit einer riesigen Datenbank an wunderschönen Routen weltweit kannst du dir hier jede Menge Inspiration für den nächsten Trip holen. Wem das nicht reicht, der findet in den detaillierten Regionen-Führern für Deutschland, Spanien, Österreich, Dänemark und der Schweiz noch mehr Anregungen und Informationen.
Welche Fahrzeugtypen gibt es?
Allein die Wahl zwischen Wohnmobil und Wohnwagen bringt noch keine Entscheidung für ein konkretes Modell. Die Vielfalt der Reisemobile überfordert so manchen Einsteiger zu Beginn – soll jedoch keine Abschreckung sein. Vielmehr bietet sich so für jede und jeden der passende Urlaubstraum. Welche Unterschiede und Vorteile Camper Vans, Kastenwagen, Teilintegrierte sowie Vollintegrierte haben, erklären wir dir kurz & knapp. Wenn du einmal die individuellen Stärken jedes Reisemobil-Typens kennengelernt haben, wird deine Wahl sicherlich schnell entschieden sein.
Camper Vans: flexibel zwischen Stadt und Urlaub
Die kompaktesten Reisemobile kommen als Camper Vans oder Campingbusse meist auf Basis eines VW T6 oder Mercedes Vito daher. Ihre Stärken liegen auf der Hand: Wer Alltags- und Freizeitmobil kombinieren möchte, kommt an diesem Modell kaum vorbei. Parkhaus-Einfahrten sind für sie genauso wenig ein Problem wie der ausgedehnte Camping-Trip zu zweit. Womit auch schon die Grenzen aufgezeigt wären. Auf Kosten der Flexibilität bleibt dir der Komfort einer Nasszelle verwehrt, genauso wie eine Stehhöhe oder ausreichend Platz für die Familie. Einen entscheidenden Vorteil bringen jedoch alle Camper Vans mit sich: der Führerschein B (früher Klasse 3) reicht in jedem Fall aus.
Camper Vans auf einen Blick
- Ideal für 2 Personen, optional bis zu 4 Personen (mit Aufstelldach)
- Niedriger Komfort
- Extreme Flexibilität
- Keine Stehhöhe
- Wenig Stauraum
- Hauptsächlich für Sommerbetrieb geeignet
- Führerschein B/Klasse 3
Kastenwagen: mehr Platz und Komfort ab 5,4 m
Wer auf Parkhaustauglichkeit verzichten kann und stattdessen mehr Wert auf Komfort und durchgehende Stehhöhe legt, findet im Kastenwagen den perfekten Urlaubsbegleiter! Trotz seiner Größe bietet er sich auch weiterhin noch als Alltagsfahrzeug an, hat z.B. keine Probleme mit normalen Parkplätzen und das Fahrverhalten entspricht nach wie vor einem gewöhnlichen Van.
Ab einer Länge von 5,4 Metern starten die kompakten Reisemobile mit Nasszelle und lassen sich trotz einer Maximallänge von über 6 Metern noch mit PKW-Führerschein fahren. Für noch mehr Platz bietet sich wie bei den kleineren Camper Vans ein Aufstelldach an. Die Fahrthöhe wird so nur minimal größer, der Schlafraum jedoch um zwei Plätze deutlich erweitert. So finden auch Familien oder größere Reisegruppen genügend Möglichkeiten beim Übernachten im Kastenwagen.
Neben einem Aufstell- oder Aufbaudach, bietet sich mit unterschiedlichen Bettenanordnungen ebenfalls die Möglichkeit, den Raum anders zu nutzen. Mit Längsbetten nutzen Sie die volle Breite des Kastenwagens für den Schlafkomfort, mit Doppelbett- bzw. Querdoppelbett haben Sie mehr Wohnraum.
Kastenwagen auf einen Blick
- Ideal für 2 Personen, optional bis zu 4 Personen (mit Aufstelldach)
- Mittlerer Komfort
- Gewisse Flexibilität
- Durchgehende Stehhöhe
- Nasszelle
- Viel Stauraum
- Eingeschränkt auch für Winterbetrieb geeignet
- Führerschein B/Klasse 3
Teilintegrierte: ein waschechtes Wohnmobil
Wem der Kompromiss bei Kastenwagen noch zu sehr in Richtung Alltagstauglichkeit geht, dürfte sich für einen Teilintegrierten – gerne auch als TI abgekürzt – interessieren. Den Namen verdanken diese Reisemobile der Bauart eines teilweise in den Wohnbereich integrierten Fahrerhauses. Dadurch ergibt sich im Wohnbereich eine vollständige Sitzgruppe für mindestens 4 Personen. Weitere Komfortpunkte sammeln die Teilintegrierten durch einen eigenen Aufbau, der im Gegensatz zu Kastenwagen extra für diese Anforderungen entwickelt wurde.
Die Entscheidung für ein teilintegriertes Reisemobil stellt dich vor eine neue Wahl: mit oder ohne Hubbett? Wer mehr Wert auf Aerodynamik und Spritverbrauch legt, wird auf dieses zusätzliche Bett gerne verzichten. Für alle anderen bietet sich so die Möglichkeit, im Nachtbetrieb ein Zusatzbett im Sitzbereich herabzulassen und auch mit 4 Personen komfortabel zu nächtigen. Erkennbar sind solche Wohnmobile häufig an dem leicht gewölbten Dach.
Für die Straße hat die Bauweise in der Regel geringe Änderungen im Fahrverhalten zur Folge. Durch den weiterhin niedrigen Schwerpunkt und einem Gesamtgewicht von unter 3,5t bieten sie sich nach wie vor für alle mit gewöhnlichem PKW-Führerschein an.
Teilintegrierte auf einen Blick
- Ideal für 2 bis 4 Personen
- Mittlerer bis hoher Komfort
- Niedriger Spritverbrauch
- Zwei vollwertige Betten nur mit Hubbett
- Fahrerhaus schlecht isoliert
- Für Winterbetrieb geeignet
- Führerschein B/Klasse 3
Alkovenmobil: der Klassiker unter den Reisemobilen
Reisemobile mit Alkoven sind die Klassiker und als solche besonders bei Familien beliebt. Der Grund? Mit bis zu 7 Schlafplätzen bietet ein Alkovenmobil jede Menge Platz bei vergleichsweise geringer Standfläche. Im Gegensatz zu einem Hubbett ist der Schlafbereich in der Nische – Alkoven – fest verbaut und erfordert keine Umbaumaßnahmen.
Neben dem Schlafplatz beeindrucken Alkoven durch ein großes Raumgefühl, ausreichend Stauraum und ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis bei der Anschaffung. Nicht zuletzt die Nutzung mit PKW-Führerschein macht diese Reisemobile auch für Einsteiger interessant.
Den Preis für Platz und Raum zahlst du allerdings an der Tankstelle – der erhöhte Luftwiderstand fordert hier seinen Tribut. Zusätzlich ändert sich mit den aerodynamischen Eigenschaften auch der Schwerpunkt und damit das gesamte Fahrgefühl. Wer das erste Mal mit einem Alkoven Reisemobil unterwegs ist, wird sich auch auf die ungewöhnliche Höhe einstellen müssen.
Alkoven auf einen Blick
- Ideal für 4 bis 6 Personen, besonders für Familien geeignet
- Mittlerer bis hoher Komfort
- Hoher Spritverbrauch
- Fahrerhaus lässt sich abschotten
- Gesamthöhe muss berücksichtigt werden
- Platz für Küche und Bad
- Führerschein B/Klasse 3
Integrierte: viel Komfort und keine Kompromisse
Mit den Integrierten oder auch Vollintegrierten (im Gegensatz zu Teilintegrierten) legst du alle Fesseln der Alltagstauglichkeit ab und setzen voll auf Wohnkomfort und Raumgefühl – eben ein „richtiges“ Wohnmobil. Die Extravaganz dieser Modelle wird mit dem markanten Fahrerhaus unterstrichen, das sich durch große Fenster und viel Glas auszeichnet. Im Inneren sorgt das voll in den Wohnraum integrierte Fahrerhaus für höchste Wohnqualität.
Zusammen mit dem häufig integrierten Hubbett bietet sich zwar viel Platz, aber die Reisemobile bringen auch oft mehr als 3,5t auf die Waage. Damit stehen alle vor einem Problem, die ihren „einfachen“ PKW-Führerschein nach 1999 gemacht haben. Weitere Änderungen ergeben sich auch im Fahrerbereich: Eine eigene Fahrertür erhältst du häufig nur gegen Aufpreis und auf eine Beifahrertür musst du in der Regel ganz verzichten. Zusätzlich geht der große Wohnraum auf Kosten der Zugänglichkeit zum Motor. Wartung und Service-Eingriffe werden somit deutlich schwerer. Letztlich muss auch bei der Anschaffung ein erheblich höherer Preis berücksichtigt werden.
Integrierte auf einen Blick
- Ideal für 2 bis 4 Personen
- Hoher Komfort
- Deutlich teurer als Teilintegrierte
- Gute Isolierung
- Ungewohnte Fahrzeugdimensionen
- Führerschein B reicht nicht